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Tagung "Was wär' der Mensch? Anthropologische Projektionen"

05.11.2012

Vom 06.-08.12.2012 lädt die Professur "Philosophie audiovisueller Medien" der Bauhaus-Universität Weimar zur Tagung "Was wär' der Mensch? Anthropologische Projektionen" in den Festsaal im Goethehaus (Weimar) ein.

Diese internationale Tagung beschäftigt sich mit den Visionen und Projektionen einer zeitgenössischen Anthropologie, die keiner Einzelwissenschaft zugehört, sondern nur im vielstimmigen Diskurs interdisziplinär auszuloten ist. Der medienwissenschaftlichen Perspektive kommt auf dieser Tagung insofern ein Sonderstatus zu, als sie die kulturellen Praktiken, die Techniken und Diskurse auch historisch in den Blick nimmt, mit deren Hilfe die Kategorie des "Menschen" allererst konstruiert wird. Während Carl von Linné noch glaubte, den Homo Sapiens positiv in einen vermeintlich gegebenen Naturkreislauf einordnen zu können, dominiert heute die Skepsis gegenüber jeglichen Definitionsversuchen DES Menschen, ist die Kategorie selbst als ideologische Projektionsleistung dekonstruiert. Die kultur- und sozialwissenschaftlichen Kritiken am falschen Universalismus und Anthropozentrismus herkömmlicher Anthropologien haben zusätzlich dazu beigetragen, einen Diskurs um den Verbleib "des Menschen" im 21. Jahrhundert weitgehend stillzustellen. Dennoch sind die Fragen nach den Veränderungen unserer Identität und unserer Selbstverständnisse virulent, stehen die Phantasien um Cyborgs, Unsterblichkeit und intelligente Umwelten nicht still und fordern weitere wissenschaftliche Projektionen sowie biopolitische und lebenswissenschaftliche Interventionen heraus. Auch angesichts technisch-ökonomischer Umwälzungen von politischen und sozialen Ordnungen drängen Fragen danach, welche Identitätseffekte und Infragestellungen von Menschen- und Weltbildern diese mit sich bringen. Wie formieren sich die diversen menschlichen Faktoren, Qualitäten und Wahrnehmungen in unterschiedlichen Umwelten? Und wie sind die anthropotechnischen und -medialen Einschlüsse innerhalb einer informationell vernetzten Welt zu beschreiben? Und nicht zuletzt sind auch die fiktionalen Entwürfe theoretisch zu berücksichtigen, in denen wir uns kollektiv erträumen, wie wir gerne wären…

 

 

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